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DIE BÜHNE IST SEIN LEBEN
 
Interview mit Volker Dymel

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Herr Dymel, Sie stehen seit über 40 Jahren auf  Bühnen. Wie hat es mit der Affinität zur Bühne begonnen?

Mit 6 Jahren fing ich an, Musik zu machen und stand bereits mit 8 Jahren das erste Mal auf einer Bühne in der Laiszhalle in Hamburg. Diese Erlebnis hat mich nicht mehr losgelassen. Mit 15 Jahren gründete ich meine erste Band in einer Kirche. Wir haben seinerzeit Anfang der 80iger bereits Pop- und Rockmusik in der Kirche gespielt, was für diese Zeit ausgesprochen revolutionäre gewesen ist.

Schnell haben Sie begonnen Menschen zu coachen. Wie kam es dazu?

Mit Anfang zwanzig, zu Beginn der 90iger, war ich das erste Mal in den USA in einer schwarz-amerikanischen Gospelkirche. Das war für mich ein einschneidendes Erlebnis. Die Musiker, die Sänger und Gospelchöre haben mich begeistert. Beeindruckt haben mich die sehr charismatischen, leidenschaftlichen und begeisternden Pastoren und Speaker, die ihre Zuhörer mitgerissen haben. Zurück in Deutschland gründete ich Gospelchöre, um diese begeisternde Art weiterzugeben. Ich gründete eine Event-Agentur und tourte sehr erfolgreich mit meiner Formation quer durch Deutschland. Da es Anfang der 90iger kaum Gruppen und Chöre in dieser Art gab, wurde ich schnell eingeladen, bundesweit und international Chor-Workshops und –coachings zu geben. Hier habe ich als erster Chor-Coach in Deutschland eine Tür in diese Richtung aufgestoßen. Es entwickelte sich, dass ich von verschiedenen Organisationen eingeladen wurde, Vorträge und Seminare über musikalische Arbeit mit Kindern und Erwachsenen zu halten.

Nun sind sie seit Mitte 2000 als Public-Speaker tätig und haben Nischen für sich entdeckt. Welche sind das?

Begonnen hat es mit Hochzeiten. Mit meinen Gesangs-Formationen habe ich viel auf kirchlichen Trauungen gesungen. Da ich die Pastoren aus den USA noch im Hinterkopf hatte, empfand ich die im schwarzen Talar gekleideten Pastoren in deutschen Kirchen für Hochzeiten zu steif und zu ernst. In mir entwickelte sich der Gedanke, Hochzeitsredner zu werden, um eine Alternative zur Kirche zu schaffen. Die Idee wurde 2004 Realität und somit war ich der erste „Hochzeitsredner“ in Deutschland. Ich habe einen Berufsstand ins Leben gerufen, den es vorher nicht gab. Ich begann Redner zu coachen und auszubilden. Von namenhaften Unternehmen und Verbänden wurde ich als Vortrags- und Keynote-Speaker zu meinen Themen „Bühnenpräsenz bei Vorträgen“ und „Energie in ALLEN Lebenslagen“ eingeladen.

Sänger und Speaker ist ein weites Tätigkeits-Spektrum. Wie bringen Sie dieses zusammen?
 
Erstens, wer Sprechen kann, kann auch singen. Alles eine Frage der Technik und des Übens. Singen, so wie ich Musik und Gesang verstehe ist eine Möglichkeit, Menschen zu berühren und zu begeistern. Die Themen meiner Vorträge entspringen in vielen Punkten meiner musikalischen Herkunft. Daher möchte ich auch in meinen Vorträgen diese Begeisterung und Energie zu meinen Themen versprühen.

Als Musiker und Leiter von Chören hat man mit Menschen unterschiedlichster musikalischer Backgrounds zu tun. In Chor-Workshops und Chor-Projekten ist es die Aufgabe, zwischen 50 bis 400 Menschen in kürzester Zeit zusammen zu bringen, damit etwas Harmonisches daraus entsteht. Das ist eine Frage der Fach- und Leitungskompetenz. In der Langzeitarbeit mit Chören kommt es auf Führungskompetenzen an. Leitung und Führung mit den Augen eines Chorleiters betrachtet findet sich in meinen Vorträgen wieder.


Sie sind nicht nur Komponist von über 120 Liedern, sondern nun auch Buch-Autor Ihres Buches „Energie in ALLEN Lebenslagen“. Wie kamen Sie auf dieses Thema?

Als Coach für Chöre, Sänger und Redner stellt man ganz schnell fest, dass Singen und Sprechen vor Publikum viel mit Energie zu tun hat. Ich war häufig in den USA und habe mich ausschließlich in der schwarz-amerikanischen Gospelszene aufgehalten. Die Sänger, Chöre und auch Preacher haben ein anscheinend grenzenloses energetisches Spektrum. Eine Dynamik im Gesang, in den Ansprachen und in der Performance, die man hier in Deutschland so nicht findet. Wenn man sich weiter mit dem Thema beschäftigt stellt man ganz schnell fest, dass diese Energie oder Energielosigkeit unser ganzes Leben durchzieht und bestimmt. Bei der Geburt fängt es an, geht über unsere persönliche Entwicklung bis hinein ins Business. Kaum etwas ist so bestimmend für unser Leben, wie unsere Energie oder Energielosigkeit. Was sind unsere Begabungen, unsere Ziele, wie positionieren wir uns, mit welchen Mitteln wollen wir etwas erreichen und wie viel Energie setzen wir dafür ein? Ein höchst spannendes Thema, um darüber ein Buch schreiben zu können.

Was ist Ihr Lebensmotto?

„Du bist was Du denkst!“ und „Machen, machen, machen!“ In allen Bereich des Lebens sind wir das, was wir über uns denken. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Jeder ist seines Glückes Schmied“. In meinem Leben fingen viele Dinge mit einem Gedanken an, den ich dann versucht habe, in die Tat umzusetzen. Mal klappte es gut, mal weniger gut bis gar nicht. Egal ob im Beruf, im Business, im Hobby, in der Partnerschaft oder um Träume zu verwirklichen - alles begann mit einem Gedanken. Aber es darf nicht beim Gedanken bleiben, es müssen Taten folgen. Wir müssen fokussiert und zielgerichtet in die Umsetzung kommen, sonst bringt der beste Gedanke nichts.

Was ist für Sie Glück?

Glück ist für mich ein selbstbestimmtes Leben. Ich hatte Pech, dass ich mit Mitte zwanzig arbeitslos wurde, hatte dann aber das Ziel und das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf und mich selbständig machen konnte. Pech muss man nutzen, um daraus Glück entstehen zu lassen! Glück ist für mich die Möglichkeit, Ideen und Träume zu verwirklichen und zu leben.


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